
Der Kanton Bern argumentiert, man müsse die Notschlafstellen für diejenigen zugänglich halten, die sich legal im Land aufhalten. Gibt es denn aus Ihrer Sicht Alternativen zu dieser Haltung?
Es braucht Überlegungen dazu, wie auch Menschen, die sich illegal hier aufhalten, einen sicheren und menschenwürdigen Unterschlupf finden. Da sind alle in der Pflicht. Der Entscheid des Kantons zementiert die Illegalität dieser Menschen. Der Staat verliert zudem eine Möglichkeit, die Betroffenen über ihre Situation und ihre realistischen Perspektiven zu beraten. Es ist eine schwierige Problematik, aber man muss sich ihr stellen. Dazu braucht es Lösungen, die nicht einseitig auf Verdrängung ausgerichtet sind. Mit der Entscheidung, Sans-Papiers aus Notschlafstellen auszuschliessen, löst man das Problem nicht.

